Mut zum ICH sein, egal in welcher Realität


Heute ein paar sehr kritische Gedanken, die mich in letzter Zeit beschäftigten
Es geht dabei nicht um Einladungen zu Veranstaltungen, sondern um die Informationsflut auf FB.

 

Als ich den Computer noch nicht hatte, war ich Mutter von 2 kleinen Kindern, die meine Welt bereicherten, die meine Aufmerksamkeit bekamen, meine Liebe.
Ich war zuhause, las viel, war im Garten und ließ meiner Kreativität in handwerklichen Dingen freien Lauf.

Ich hatte Freundinnen, die sich wieder verabschiedeten, mein damaliger Mann und ich hatten Bekanntschaften, die es jetzt nicht mehr gibt.


Ich habe ein kleines soziales Netz, das hauptsächlich aus Kollegen besteht, seit es den PC und das Internet gibt ein größeres soziales Netzwerk. Die Menschen mit denen ich virtuell befreundet bin, kenne ich zum größten Teil auch persönlich, das war und ist mir wichtig. 


Ich habe viel Zeit im Internet verbracht, ganz besondere Menschen dort kennengelernt, die mich ein Stück des Weges begleiteten und begleiten und die ich ein Stück des Weges begleiten durfte und darf, nicht nur virtuell.

Je länger ich jetzt auf FB bin, desto stärker verändert sich das Erscheinungsbild. Immer mehr wird mir bewusst, welche Beweihräucherung  stattfindet. Natürlich gehöre ich auch dazu, denn ich habe mich zum Teil angepasst, aber ich fühle mich immer unwilliger meine Startseite durchzuscrollen, bis ich etwas finde, das mich wirklich berührt, das mich wirklich anspricht. 

Ich stelle fest, dass meine Startseite überquillt von geteilten Posts, bearbeiteten Bildern mit Sinnsprüchen, abonnierten Seiten, die Menschen weitergeben. Die wenigsten zeigen sich so, wie sie sind. Manche Beiträge gehen verloren, weil ich nicht zum "richtigen" Zeitpunkt online bin.
Kommentare sind oft sehr kurz und beschränken sich auf Smileys und Herzen, als würde die Welt nur aus diesen bestehen. Keine kritischen Anmerkungen und Kommentare zu all den Esoterikseiten. Ich sehe die Menschen vor ihrem Schreibtisch sitzen, wie sie ehrfürchtig "bestätigen". Es ist Anonymität, obwohl es den Schein vermittelt, alles ist sehr persönlich.

Facebook spiegelt die Gesellschaft – unsere Scheingesellschaft, in der sich viele hinter einem anonymen Bild verstecken.


„Eigentlich“ bin ich nicht „facebook geeignet“, weil es für mich keinen Unterschied macht, in welcher Realität ich mich gerade befinde.
Ich bin immer ICH. Egal ob in der virtuellen oder in der realen Welt.

Und ich schreibe so, wie es in mir drinnen ist.
Ich brauche keine Schablonen.

 

Ich will mich nicht anpassen, mich nicht begrenzen lassen von Mustern, die im Sekundentakt hereinkommen.

 

Die Bilder, die ich poste, die Geschichten, die ich schreibe, vielleicht können sie ein wenig das Gefühl vermitteln, wie es sein kann, wenn man draußen in der Natur ist, wenn man ihre Gesetzmäßigkeiten versteht, die Zyklen in denen Natur abläuft, die Schönheit, aber auch die Grausamkeit, das Helle wie das Dunkle.“

 

Je weniger ich „gefällt mir“ klicke, desto seltener erscheinen meine Beiträge auf der Startseite der Menschen, die ich als Freunde liste. Ich nehme mir dafür bewusst Zeit, die Seite der Menschen zu besuchen, die mir wichtig sind, weil sie eben nicht in meiner erreichbaren Nähe wohnen. Es ist natürlich kein Ersatz für die Wirklichkeit, für das Reden, das Lachen, das Weinen und das Schweigen miteinander.


Ich weiß, wann es für mich nicht mehr wichtig sein wird in FB so häufig präsent zu sein.
Diesen Zeitpunkt wünsche ich mir sehr bald, denn es ist kein Ersatz für die Menschen, denen ich mit allen Sinnen begegnen kann.

 

Bis dorthin ermutige ich jeden, ein bisschen mehr ICH zu sein...egal in welcher Realität...

 

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Sonja Raab (Montag, 18 März 2013 05:34)

    für nmich ist facebook ein medium, wo ich dinge manifestieren kann indem ich sie niederschreibe und öfentlich mache. ich bekomme rückmeldungen und dann ist es "bestätigt" (manifestiert).
    ausserdem überwindet es grenzen und distanzen, wie es real nicht möglich wäre... trotzdem verbringe ich oft zu viel zeit damit. ich muss mich dann zwingen, ab zu schalten und raus zu gehen.
    wie immer - es ist nur ein werkzeug. komtm drauf an, wie man es nutzt...

    liebe grüße, sonja

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang