Das Wetter war gestern so schön, deshalb machte ich mich um die Mittagszeit auf den Weg ins Tal der Steyr, Abzweigung Haunoldmühle in Leonstein und dann das Rodatal entlang bis zum Seebacher, einem Bauernhaus.
Von dort führen mehrere Wanderwege weg. Ich habe mich für die Rundwanderung Messerer Gschneid – Kruckenbrettel – Schneeherrgott . und wieder zum Seebacher zurück entschieden. Soll an die 3 Stunden dauern hat mir jemand erzählt.


Der erste Teil der Wegstrecke führte entlang der asphaltierten Straße bis zum Einstieg, dann der Überstieg über einen Weidezaun, die Überquerung eines lustig dahin plätschernden Bächleins und schon ging es stetig bergan. Buchenmischwald am Beginn, das Messerer Gschneid reiner Fichtenwald,  der sich dann am Kamm in fast reinen Buchenwald mit nur ein paar versprengten kleine Krüppelfichten, Hainbuchen und Ahorn verwandelte.

Das frühlingsgrüne Laubdach der Buchen wirkte sehr hell und freundlich, die Stämme hoben sich als Skulpturen vom Hintergrund ab.  Und genau die Wuchsform dieser brachte mich ins Staunen und Träumen. Kein Baum glich nur annähernd dem anderen. Die gerade gewachsenen Stämme musste ich suchen, sie wanden sich, drehten sich, ineinander verschlungen, die Äste wie Arme gegen den Himmel gestreckt, Zwillingsbäume, die einen Sitzplatz im Stamm geformt hatten, Stämme die zusammengewachsen sind, sich wieder trennten um erneut wieder zusammen zu wachsen. Alte Bäume denen man ansah, dass sie schon viele Stürme erlebt hatten, kleinere und größere Verletzungen, die wieder vernarbt waren, aber auch Bäume die ohne Blattwerk dastanden, tot bezeichnen wir Menschen sie, in Wirklichkeit jedoch findet Leben in ihnen statt nur in einer anderen Form. Die Stimmung auf diesem Abschnitt des Weges war fröhlich und sie ließ mich einfach stehen bleiben und Pause machen. Nicht auf die Uhr schauen ob ich in der Zeit bin, aber ein kurzer Blick auf die Wolken, denn sie hatten die Möglichkeit von Gewittern gemeldet. Aber der Wind trieb die Wolken vor sich her und die vereinzelt Dunkleren waren schnell wieder verblasen, daher ins Gras gelegt und einfach die Seele baumeln lassen. Es tat gut, einfach nur dazuliegen, mich bewusst in die Gesellschaft dieser Buchen zu begeben. Wenn sie nicht so fest mit der Erde verbunden wären, hätte ich gesagt sie tanzen, laden mich ein, nehmen mich an der Hand und freuen sich, dass ich mittanze. Dieser Abschnitt des Weges hatte fühlte sich wirklich beschwingt an und auch mein Gehen passte sich dieser Energie an. 

Dann ging es weiter Richtung Kruckenbrettl , mit der Aussicht Richtung Steinbach / Steyr Richtung N und auf den Alpenhauptkamm Richtung Süden, noch immer leuchten größere Schneeflächen von den Bergen herunter.

Immer wieder bizarre Baumformen, flächendeckend Bärlauch, der in dieser Höhenlage noch nicht blühte, der Weiße oder Schwarze Germer, nicht unterscheidbar, da ja nicht nicht in Blüte, verschiedene Knabenkräuter, Goldschlüsselblumen, Waldmeister und unzählbar viele  Köpfchen des Löwenzahns auf den Wiesen entlang des Kammes. Eine Wohltat für die Augen und den Geruchssinn.

Am Kruckenbrettel dann einen kurzen Plausch mit Wanderern bevor es durch Mischwald zum Schneeherrgott hinunter ging. Im Spätwinter war ich das letzte Mal da, bis zu den Knien im Schnee und der Wind pfiff heftig. Heute pfiff der Wind auch , aber er brachte die laue Luft eines Spätfrühlingsnachmittags mit sich. Im Winter, wie auch jetzt ein herrlicher Ausblick ins Gebirge.
Das letzte Stück des Rundwegs legte ich auf der Forststraße zurück bis ich wieder beim Einstieg ankam

Da Zeit kein Thema war, ging ich nochmals einen kurzen Teil des Einstiegs,  ich wollte bei dem Bächlein und der Schmetterlingswiese diese Wanderung ausklingen lassen. 

Aurorafalter in großer Zahl auf ihrem Hochzeitsflug und noch verschiedene kleine und größere Schmetterlinge tanzten vor mir her.
Noch einmal in der Sonne auf einem Stein liegen, die abstrahlende Wärme von unten und oben spüren, in der Ferne das Gebimmel der Kuhglocken, ab und an ein Vogelschrei.
Draußen in der Natur zu sein ist für mich eine der schönsten Möglichkeiten meine freie Zeit zu verbringen. 

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang