Der Rohrberg und das Umland beim Kraftwerk Mitterkirchen Wallsee.

Dieses Mal bin ich nicht im Wald vor der Haustüre unterwegs, sondern Richtung NO, nach Niederösterreich ins Umland der Donau.
Der Rohrberg - eine Anhöhe mit Blick auf die Westautobahn, den Pöstlingberg, das Mühlviertel und ins Alpenvorland.
Bei der Abfahrt Zuhause Schneegestöber, am Zielort keine Niederschläge mehr.

Ich packe meinen Rucksack und marschiere los. Das erste was ich spüre ist das viele Wasser. Links von mir, entlang des Güterweges, ein Rinnsal. Immer wieder läuft Wasser quer über den Weg. Es fühlt sich an, als wären unzählige Quellen unter meinen Füßen. Ich gehe dann nicht den asphaltierten , sondern den Feldweg. Der Untergrund noch sehr weich, bedingt auch durch die Schneeschmelze. Dann höre ich Bussarde rufen. Sie ziehen ihre Kreise über einem Wäldchen rechts von mir. Ich verlasse den Weg und marschiere den Hang direkt hinauf, wo ich an mehreren alten Birnbäumen vorbeikomme. Unter der hauchdünnen Schneedecke sind noch die Gänge der Mäuse sichtbar, die sie geschützt durch den Schnee, fast an der Erdoberfläche gegraben haben. Eine gute Tarnung vor den Jägern aus der Luft.

 

Bald schon erreiche ich den höchsten Punkt des Rohrberges. Er ist leicht erkennbar durch die mächtige Eiche. Sie steht mit ihren ausladenden Ästen und dem mächtigen Stamm sehr selbstbewusst da. Der Wind pfeift heftig da heroben. Mehrere armdicke morsche Äste liegen verstreut da. Sie hat ja schon einige Jahre am Buckel , wenn ich ihren Stammumfang betrachte. Da passiert es schon, dass der eine oder andere Ast, egal durch welche Ursache, abstirbt. Der nächste Sturm macht dann den Rest. Sie hat sicher schon viel gesehen, gehört und erlebt, manche Spuren am Stamm und im Geäst zeugen davon. Es fühlt sich gut an sich anzulehnen und die Augen zu schließen...

Obwohl die Schneewolken am Himmel hängen gelingt es dem starken Wind Löcher in die Wolkenwand zu reißen und der blaue Himmel blitzt hervor. Sogar die Sonne blinzelt sekundenweise durch und zaubert Lichtspiele durchs Geäst der Bäume.
Es ist kein 360° Panoramablick da oben, denn im Südosten verdeckt ein Wäldchen den Horizont.
Trotzdem ist die Fernsicht sehr beeindruckend.

Der Wind bläst mich ordentlich durch und daher begebe ich mich wieder bergab.

Den Gehölzrand auf dieser Anhöhe säumt Schlehdorn. Bei genauerer Beobachtung merke ich, dass noch andere Vertreter der Rosengewächse hier beheimatet sind. Brombeeren und Heckenrosen in der Strauchzone und eine Vielzahl an Wildkirschenbäumen mitten im Laubmischwaldbereich. Ich stelle mir gerade vor, wie und vor allem wodurch sich die Kirschen ausgebreitet haben könnten.
Im Frühling, vor allem bei Vollmond muss es hier wunderschön sein, wenn alles in Blüte steht. Jede Zone ihren eigenen Blütenschleier, vom Boden hinauf bis zu den Wipfeln der Bäume trägt.
Am Fuße eines Waldabschnittes hat ein Imker selbst gebaute Bienenstöcke aufgestellt. In dieser Art sehe ich das heute das erste Mal.
Ein paar Rehe kreuzen vor mir ihren Weg. Ihre Lauscher aufgerichtet bleiben sie kurz stehen um dann wieder weiterzuziehen.
Dann ist die Runde auf und um den Rohrberg beendet.

Auf der Weiterfahrt bleibe ich bei der Kläranlage Haag kurz stehen, denn ein Bildhauer aus der Natur hat ein perfektes Kunstwerk geschaffen. Frisch abgenagt, den Abdruck der vorderen Schneidezähne hinterlassen. Die Biber waren hier am Werk. Sie haben sich auch eine Wasserrutsche in den Bach gebaut.
Mein Weg führt mich dann mit dem Auto zum Kraftwerk Mitterkirchen Wallsee. Die Donau führt Schmelzwasser. Im Wiesenbereich direkt vor der Auffahrt zur Brücke sitzt ein Turmfalke im Geäst. Ich bleibe mit dem Auto stehen und fotografiere. Er fühlt sich anscheinend von mir nicht gestört, denn dreimal fliegt er auf, rüttelt und gleitet im Sturzflug zu Boden.
So nahe konnte ich einen Falken bei der Jagd noch nicht beobachten.
Schön wars!
Dann geht es wieder heimwärts.

Sonntag, 3. 2. 2013

 


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Manche Bilder sind mit einer Erklärung versehen.

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang