Die Biber und ein Kind

Besuch beim Biber

Am Altarm der Donau in Wallsee leben Biber und heute besuchte ich sie wieder einmal. Obwohl es kalt war, waren viele Spaziergeher, Jogger und Nordic Walker und Hunde unterwegs, denn es gibt da einen sehr netten Rundweg im Kraftwerksgelände.
Vereinzelt entdeckte ich frische Nagespuren, aber so markant wie letztes Jahr, wo kräftige Bäume frisch abgenagt waren, war ihre sichtbare Präsenz nicht. Beim mächtigen Bau blieb ich eine Weile stehen und hörte, wie sie sich bemerkbar machten. Ich fand ein paar abgenagte Äste und nahm sie mit.

Der Bärlauch war unübersehbar, aber durch die Kälte verriet er sich nicht durch seinen markanten Geruch. Direkt am Ufer Reste von Beute und Jäger in Form von Federn. Ich wünschte mir schon lange unbeschädigte, saubere Raben/Krähenfedern, heute lagen sie vor mir in allen Größen: von der Schwinge, vom Stoß, ein paar Fingerfedern. Direkt dahinter lagen ein Büschel der Brustfedern des Räubers. Beim Kampf dürfte der Rabe/Krähe einen Versuch gewagt haben zu entkommen und riss dabei ein paar Federn aus.

Dann ging ich den Weg weiter und traf eine junge Familie, die ihren kleinen Sohn in der Mitte hatten. Ich grüßte sie und der Kleine schaute mich neugierig an. Ich ging an ihnen vorbei und dann ärgerte ich mich, dass ich dem Buben nicht einen der kleinen Stöcke mit den Nagespuren des Bibers geschenkt hatte.
Kurz bevor der Weg in die Au führt war eine Sperre errichtet, so drehte ich um und ging den Weg wieder zurück. Irgendein Gefühl veranlasste mich einen der Stöcke aus meinem Rucksack zu nehmen.
Und schon bald sah ich in der Ferne wieder diese Familie und dachte mir: „ Wenn ich sie erreiche, dann schenke ich den Stock dem Kleinen.“ Und der Zufall wollte es, dass sie sich auf die nächste Bank setzten und die Sonne genossen. Ich blieb stehen, übergab den Stock, fragte den Kleinen, ob er den Biber kenne und das wären die Spuren seiner Zähne auf dem Ast. Er nickte.  Alle drei schauten erstaunt und ich merkte, dass sie sich freuten. "Manches Mal bekommt man eine zweite Chance", dachte ich mir und freute mich auch.

Dann pflückte ich noch Bärlauch und machte mich auf dem Weg zum Auto. Kalt war es wieder geworden, dort wo die Au schon im Schatten lag.Und im Auto entwickelte sich dann sehr rasch die Duftwolke des Bärlauchs. 

 

Heute den Augen eines Kindes begegnet, darin gelesen und später die Frage beantwortet:

" Wer bist du?"

 

 16.3.2013

 

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang