Heute ist Mondtag - Vollmond

Heut ist Montag.
Heut ist Vollmond

Es ist so hell draußen, der Mond bringt den Schnee zum Leuchten.
Ist es das Licht des Frühlings?

In den letzten Wochen konnte ich in vielen Posts auf Facebook lesen, wie verzweifelt manche Menschen den Frühling herbeibitten, herbeisehnen.
Sie stellten Bilder von Frühlingsblumen ein und von der sonnengelben Ringelblume.

Sie baten die Frau Holle, endlich in Pension zu gehen.
Sie schimpften auf den vielen Schnee, auf den Nebel und die grauen Tage.
Waren enttäuscht an den Tagen, an denen in der Nacht frisch gefallener Schnee die Landschaft wieder zudeckte.
Ich gebe zu, heuer dauerte die Periode der dunklen Tage subjektiv länger als in den Jahren zuvor. Der Nebel hielt sich in meiner Gegend hartnäckig, mit ein paar Ausnahmen an Sonnenstunden, seit November. Es war nicht immer einfach mich zu motivieren hinauszugehen. Einfacher wäre es gewesen mich vor den Fernseher zu setzen und diese scheinbar trostlose Zeit in den vier Wänden zu verbringen.
Aber jeder Spaziergang, jede Wanderung , egal ob bei Schneefall, Nebel oder bedecktem Himmel hatte seinen Reiz, eine Besonderheit. Ich kam jedes Mal gut gelaunt zurück.

Selbstverständlich sehne ich mich auch nach dem Frühling, ich bin ein lichthungriger Mensch, aber vor ein paar Tagen dachte ich mir noch: „Einmal noch bei Schneefall eine Wanderung machen in diesem Winter, das wärs.“

Aus der Wanderung wurde nichts, aber heute musste ich zu Fuß in die Schule, denn mein Auto ist in der Werkstatt. Als ich die Wohnung vor halb 7 verließ, schien es, als würde noch alles schlafen.
Nur vereinzelt war ein Auto auf der Straße, der Schneepflug schob den frisch gefallenen Schnee weg, ein leichtes Rosa überzog den Horizont im Osten. Ich roch den Schnee, aber es war auch schon dieser besondere Geruch der Erde und des kommenden Frühlings in der Luft. Nur am Übergang vom Winter zum Frühling riecht sie so.

Ich kann zyklische Prozesse in der Natur nicht beschleunigen, kann sie nicht durch meinen Willen steuern.

Live with the flow – lebe mit dem Fluss, lass es fließen, bleibe im Fluss.

Es sind die Kreisläufe, in die wir Menschen eingebunden sind. Manches Mal fällt es uns besonders schwer sie anzunehmen, sie durchzuleben, weil sie scheinbar endlos lange dauern. Andere Zyklen wiederum gehen viel zu schnell und wir hätten es gern, wenn sie länger sein würden.
Geboren werden, heranwachsen, reifen um dann zu vergehen. Immer wieder aufs Neue.

So freue ich mich auf den letzten Wintertag genauso , wie auf den ersten Frühlingstag. Alles zu seiner Zeit.

25.2.2013

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang