Auf den Spuren der Einheimischen unterwegs...

Auf den Spuren Einheimischer

 

Der Sturm schlägt die Äste der Douglasie gegen das Dach. Es ist sehr laut und ich werde in der Nacht ein paar Mal durch dieses Geräusch wach. Obwohl ich die Kraft des Sturmes spüre, fühle ich mich sicher.
Ein verlängertes Wochenende im Burgenland, genauer gesagt in Winden am See in der Nähe von Neusiedel.
Stürmisch ist es, sehr kühl. Der Vermieter bespricht mit seiner Frau während des Frühstücks, was heute getan werden muss und fragt mich, ob ich denn Lust hätte in die Weinberge mitzufahren, er träfe sich dort mit seinem Cousin um die nächsten Arbeiten zu besprechen. Außerdem wären schon die ersten Kirschen reif und ich könnte welche naschen, wenn ich möchte.
Wir fahren auf landwirtschaftlichen Wegen, das bedeutet es ist eine sehr holprige Fahrt, aber allein wär ich da nie hingekommen. Reihen von Heckenrosen in den Schattierungen von Weiß bis Rosa, die Blüten in verschiedenen Größen. Ich hab nicht gewusst, dass es so viele Arten der wilden Heckenrose gibt. Im Herbst und Winter muss das ein schön sein, wenn die Hagebutten mit ihrem kräftigen Rot durch die Zweige leuchten. Der Hollunder blüht auch schon und ab und an rüttelt ein Falke oder ein Habicht fliegt auf. Nach der Besprechung fährt er ein paar Umwege um mir Kleinigkeiten zu zeigen. Da gäbe es eine Quelle, den Skulpturengarten eines 85 jährigen Künstlers. Und auf den Hügel oben stünde die Sonnenanbeterin, auch eine Skulptur von ihm und da könne ich bis zur Rax und zum Schneeberg sehen, am schönsten bei Sonnenuntergang.
Und da an der Ecke könnt ich Räucheraale kaufen, wenn ich die gerne esse. Das Wissen der Einheimischen, dafür bin ich immer dankbar, denn das steht meistens nicht im Fremdenführer.
Ah ja und wenn ich zu den Höhlen möchte, da gäbe es zwei. Wäre halt ein wenig zu gehen.
Mein erster Programmpunkt ist dann das Sammeln von Heckenrosen , ein paar Hollunderblüten, ein paar Zweige Wermut. Die Hälfte meiner Fotoausbeute ist für den Papierkorb, unscharf, denn der Wind war zu stürmisch. Immer dann, wenn ich den Auslöser drücken wollte, kam ein Windstoß, als wollte er mir zeigen: Du , heut lass das Fotografieren, genieße einfach. Was ich auch gemacht hab.
Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zu den Höhlen, bestieg den Hügel darüber , die Wolken verzogen sich und der Wind ließ ein wenig nach.
Ein Habicht zog über mir seine Runden und begrüßte mich.
Dann zurück und in den Keller der Vermieter zur Jause, gerade rechtzeitig, denn die Sonne ist schon im Untergehen.
Nochmals ins Auto und zur Sonnenanbeterin. Eine Metallskulptur , ihre Ausrichtung genau nach Westen. Sie wird ihrem Namen gerecht. Und die Fernsicht ist wirklich super. Da oben nur die Geräusche des Windes und ab und an ein Flugzeug, denn das Gebiet liegt in der Einflugschneise des Flughafens Schwechat.
Dann geht es wieder zurück in mein Quartier.

(Fotogalerie  ->Link klicken)

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Wallner-F. (Dienstag, 10 März 2015 12:32)

    DIE MUSIK IN UNS - IN MIR hat mir sehr gefallen. Das heißt nicht, dass mir sonst nichts gefiel, im ersten Augenschein sogar sehr viel. Liebe Grüße Wolfgang